Samstag, 20. September 2014
China 4. Der Tag der toten Ratte
In Luoyang kam ich an, um das Shaolin Kloster zu besuchen. Um an diesen Ort zu gelangen, welcher zahlreiche Berge birgt die es wegen der buddhistischen Tempel zu besteigen lohnt, muss man einen Bus nehmen. Nach dem wir (wir ist Melanie und ich, Melanie war fuer einige Tage meine Reisebegleitung)mit extrem Gestikulieren und Einwortsaetzen den richtigen Bus ausfindig machten, steuerten wir diesen mit grossen Schritten an. Waehrend meines schnellen Ganges entnahm ich ploetzlich ein Huschen unter meinen Fuessen gefolgt von einem Widerstand und einem Quieken. Blitzschnell und begleitet von hysterischen Geschrei sprang ich vom Ort des Geschehens davon. Nach dem ich schnell wieder die Fassung gewann und in Bruchteilen einer Sekunde meine Umgebung scannte, um sicher zu gehen dass mich nicht all zu viele Menschen beobachtet hatten, erkannte ich dass ich auf eine Ratte getreten war. Das Tier lag zuckend auf dem Boden. Ich entschied rasch mich vom Tatort zu entfernen und zu hoffen dass jemand kommt um das arme Tier von seinem Leiden zu erloesen. Ich konnte es nicht. Mir lief es kalt den Ruecken runter vor Ekel, Schuldgefuehlen. Aber auch das Gefuehl von Erleichterung durchdrang mich. Ich war sehr froh dass ich nicht in Indien zum Rattenmoerder wurde. Wer weiss was auf Mord eines Heiligen so steht...

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